Johann Bünting-Förderpreis 2014 vergeben

Leer/Nortmoor, 9. Mai 2014 – Insgesamt vier Projekte bekamen die begehrte Plakette. Außerdem gab es wieder einen Sonderpreis für ein Schulprojekt. Die Geehrten stammen aus unterschiedlichen Regionen des Bünting-Vertriebsgebietes. Die Übergabe der Preise fand erstmals im neuen Verwaltungsgebäude der Bünting Unternehmensgruppe in Nortmoor statt.

Johann Buenting-Foerderpreis 2014Menschen ehren, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, die sich der guten Sache wegen ehrenamtlich engagieren, das ist der Gedanke des Johann Bünting-Förderpreises. Die Auszeichnung der Johann Bünting Stiftung wird in diesem Jahr bereits zum siebten Mal vergeben und die Auswahl der Preisträger fiel der Jury auch dieses Mal nicht leicht. „Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der Bewerber und es sind immer wieder interessante Projekte dabei“, sagt Rolf Warnders, Vorstand der Johann Bünting-Stiftung.

In diesem Jahr wurden insgesamt vier Projekte aus unterschiedlichen Regionen im Nordwesten Deutschlands geehrt. Wie schon in den Vorjahren wurde der Johann Bünting Förderpreis dotiert mit 5.000 Euro in den Kategorien „Alt für Jung“ und „Jung für Alt“ vergeben. Darüber hinaus gab es dieses Mal neben dem Sonderpreis für ein Schulprojekt, ebenfalls dotiert mit 5.000 Euro, zwei weitere Sonderpreise für herausragende Projekte, dotiert mit jeweils 2.500 Euro. Bei einer feierlichen Übergabe am Freitag, 9. Mai, die erstmals im neuen Verwaltungsgebäude der Bünting Unternehmensgruppe in Nortmoor stattfand, überreichten die Laudatoren die begehrten goldenen Plaketten an die Vertreter und Initiatoren der ausgezeichneten Projekte. „Wir wollen mit dem Johann Bünting-Förderpreis die Preisträger nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch das herausragende Engagement ein Stück weit in die Öffentlichkeit tragen“, so Rolf Warnders. „Ehrenamtliche Arbeit wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger und wir wünschen uns, dass wir noch mehr Menschen zu diesem Dienst am Gemeinwohl motivieren können.“

„Besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Jury. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass wir in diesem Jahr wieder herausragende Projekte aus der Vielzahl an Einsendungen ermitteln konnten, die nun geehrt werden. Vor allem für die nun schon langjährige Mitgliedschaft des Leeraner Bürgermeisters Wolfgang Kellner in unserer Jury bedanken wir uns herzlich.“

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PREISTRÄGER DES JOHANN-BÜNTING-FÖRDERPREIS 2014

Projekt „Help for Happiness“ – Brake (Preisträger Kategorie Jung für Alt)
Vor einiger Zeit kamen zwei Schülerinnen und ein Schüler (14 – 15 J.) des Gymnasiums in Brake auf die Idee, wöchentlich im Seniorenheim der Diakonie ein paar Stunden mitzuhelfen. Ihr Anliegen trugen sie dort so ernsthaft vor, dass kurzentschlossen eine Schulung für sie entwickelt und durchgeführt wurde.

Ob Spiele spielen, Einkäufe erledigen, Ausflüge unternehmen, kleine Präsente zum Geburtstag oder einfach nur Reden und Zuhören, die Jugendlichen kümmerten sich in vielfältiger Weise um die Senioren. Parallel dazu machten sie in der Presse und in Seniorenkreisen Werbung für ihr Engagement. Und das mit Erfolg: Inzwischen sind es acht Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren, die sich sehr aktiv und interessiert dieser Aufgabe widmen. Das Engagement der jungen Menschen ist nach wie vor ungebrochen. Die Freude, mit der sie bei der Sache sind, begeistert Jugendliche und andere Menschen.

Projekt „Sternschnuppen“ – Emsbüren (Preisträger Kategorie Alt für Jung)
Die Gruppe „Sternschnuppen“ aus Emsbüren ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen mit Behinderungen aus allen Altersstufen. Die Eheleute Franz und Angelika Kamphus und deren 14-jähriger Sohn Matthias koordinieren die „Sternschnuppen“.

Vierzig behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene bilden die Gruppe „Sternschnuppen“. Teilweise leben sie in ihren Familien teilweise in einer Wohnanlage. Etwa alle drei Wochen treffen sich die „Sternschnuppen“ zu gemeinsamen Aktivitäten Kegeln, Tanzen, Knobeln, Motorradfahren, Ausflügen und vielem mehr. Die Gruppe ist dabei auf Ehrenamtliche, Angehörige, Sponsoren und Gönner angewiesen. Seit mehr als Jahren koordinieren die Eheleute Franz und Angelika Kamphus die „Sternschnuppen“ und initiieren die Aktivitäten. Durch das ehrenamtliche, generationenübergreifende Engagement können Unternehmungen und Veranstaltungen sehr kostengünstig realisiert werden. Alle beteiligten Personen haben sehr viel Freude an den Aktivitäten.

Projekt „Weltreise durch Wohnzimmer“ (Sonderpreis 2.500 Euro)
Bei dem Projekt „Weltreise durchs Wohnzimmer“ öffnen Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, für zwei Stunden ihr Wohnzimmer und berichten in privater Umgebung von ihrer alten Heimat, ihrer Familie, ihren Sitten und Gebräuchen, von Festen und vom ganz normalen Alltag. Dazu gibt es auch schon mal landestypische Speisen und Getränke.

Mit dem von Catrin Geldmacher initiierten Projekt werden die Teilnehmer zu „Reisenden“ ohne dafür ihre Heimat zu verlassen. Die Fremdsprachen-Dozentin kam durch ihre Deutsch-Schüler auf die Idee eine „Weltreise durch Wohnzimmer“ zu machen. Die Teilnehmer – die jüngste Reisende war bisher acht Jahre, die älteste einundachtzig Jahre alt – können im Wohnzimmer der Gastgeber für einige Stunden in eine andere Welt eintauchen. Sie bekommen unverfälschte Einblicke in andere Länder, Kulturen, Sitten und Gebräuche aber auch in das alltägliche Leben. Das Projekt „Weltreise durch Wohnzimmer“ verbindet Generationen und Völker und kann in jeder Stadt durchgeführt werden. Es trägt zu einem friedlichen Miteinander bei und ist für die Bildung förderlich.

Projekt „Genial-Regional“ (Sonderpreis 2.500 Euro)
Selbstgekochtes und dazu noch aus regionalen Zutaten – das ist keine Selbstverständlichkeit in vielen Haushalten. Um Grundschulkinder an gesunde und regionale Kost heranzuführen, wurde das Projekt „Genial – Regional“ ins Leben gerufen.

Gesunde Ernährung ist in aller Munde und besonders für Kinder ein wichtiges Thema. Mit dem Projekt „Genial Regional“ unterstützen die Landfrauen im Landkreis Emsland die Kinder auf ihrem Weg in eine gesündere Zukunft. Gemeinsam mit den Machern des Naturparks Bourtanger-Moor beteiligten sich die Landfrauen bei den Aktionstagen der dritten Klassen an den emsländischen Grundschulen. Im Vordergrund steht bei den Aktionstagen, den Kindern den Spaß am gemeinsamen Zubereiten und Kochen von Speisen zu vermitteln. Spielerisch lernen die Schülerinnen und Schüler heimische Produkte wie Kartoffeln, Äpfel oder Buchweizen nicht nur kennen, sondern bereiten daraus unter Anleitung der Landfrauen auch leckere Gerichte zu. Insgesamt siebzehn emsländische Grundschulen konnten 2013 an den Projekttagen teilnehmen.

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AUSGEZEICHNETES SCHULPROJEKT IM RAHMEN DER VERGABE DES JOHANN-BÜNTING-FÖRDERPREIS 2014

Friedrich Schlosser-Schule – Jever
Im Rahmen eines Schulprojektes besuchen Schülerinnen und Schüler der Friedrich Schlosser-Schule in Jever einmal in der Woche Seniorinnen und Senioren im Marianne Sternberg-Haus der AWO, um ihnen Gesellschaft zu leisten, zu plaudern und Freizeitangebote zu unterbreiten wie zum Beispiel Bingo oder Karten spielen.

Trotz eines Handicaps anderen helfen zu können, macht die Schülerinnen und Schüler der Friedrich Schlosser-Schule in Jever – einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung – zu Recht stolz. Die wöchentlichen Besuche der jungen Menschen sind für beide Seiten eine Bereicherung. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, verantwortungsvoll und zuverlässig ihre Aufgaben wahrzunehmen und behutsam Kontakte zu älteren Menschen aufzubauen. Das Besondere an dieser Situation: Die Schüler, die aufgrund ihrer geistigen Beeinträchtigung selbst auf Hilfe angewiesen sind, geraten in die Rolle, anderen helfen zu können. Ob als Zuhörer oder Spielpartner und besonders als Begleitung der durchweg gehbehinderten Bewohner bei ihren Spaziergängen können sich die Schüler helfend auszeichnen. Im Laufe der Zeit ist durch die zahlreichen Besuche ein sehr vertrautes Miteinander zwischen den Senioren und den Schülern entstanden.

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Kontakt:
Johann Bünting-Stiftung
Doris de Wall
Brunnenstraße 37
26789 Leer/ Ostfriesland
Telefon: 0491-808 562